Paulus passt sich an, erzählt seine Geschichte, um zu überzeugen
Apostelgeschichte 22:1-21; 26:4-23
Dreimal wird in der Apostelgeschichte von der Bekehrung des Paulus berichtet. Zweimal erzählt er seine Geschichte vor Regierungsvertretern. In beiden Fällen passt er seine Geschichte an und hebt eine Facette hervor, die den Bedürfnissen seiner Zuhörer entspricht. Effektive Leader wissen nicht nur, was sie sagen sollen, sondern auch, wie sie es sagen müssen, um ihre Zuhörer am stärksten zu beeindrucken. Wenn sie sprechen, achten sie auf die Wirkung, nicht auf das Image. Sie schätzen ihre Zuhörer ein und kommunizieren auf eine Weise, die sie am besten anspricht. Mache eine kleine Übung. Lese das Zeugnis des Paulus in Apostelgeschichte 22 und 26 und vergleiche seine Berichte. Welche Unterschiede stellst du fest? Welche Gemeinsamkeiten? Warum würde er bei einer Zuhörerschaft das eine betonen und bei einer anderen Zuhörerschaft etwas anderes? Was lernst du von Paulus darüber, wie du deine Botschaft für verschiedene Gruppen effektiv gestalten kannst?
Apg 22:1-21 | Apg 26:4-23 |
1 »Liebe Landsleute«, rief er, »liebe Brüder und Väter! Hört, was ich zu meiner Verteidigung zu sagen habe!« 2 Als sie merkten, dass er in ihrer Muttersprache zu ihnen redete, wurde es noch stiller. Paulus fuhr fort: 3 »Ich bin ein Jude wie ihr. Geboren wurde ich in Tarsus in der Provinz Zilizien, aber aufgewachsen bin ich hier in Jerusalem. Mein Lehrer war kein Geringerer als Gamaliel. Bei ihm erhielt ich eine gründliche Ausbildung in dem Gesetz, das uns von unseren Vorfahren her überliefert ist, und ich kämpfte leidenschaftlich für Gottes Ehre – genauso, wie ihr alle es heute tut. 4 Dieser Eifer für Gott war es auch, der mich dazu trieb, mit allen Mitteln gegen die neue Lehre vorzugehen und ihre Anhänger mit unerbittlicher Härte zu verfolgen. Männer wie Frauen ließ ich verhaften und ins Gefängnis bringen. 5 Der Hohepriester und der gesamte Ältestenrat können das bestätigen. Von ihnen ließ ich mir sogar Empfehlungsbriefe an die jüdische Gemeinde in Damaskus geben. Ich reiste in jene Stadt, um auch dort die Anhänger der neuen Lehre festzunehmen und sie dann in Ketten nach Jerusalem bringen zu lassen, wo sie bestraft werden sollten.« |
4 Was meinen früheren Lebensweg betrifft, so gibt es daran nichts, was nicht allen Juden bekannt wäre, habe ich doch von meiner Jugend an mitten unter meinem Volk in Jerusalem gelebt. 5 Alle wissen – und können es, wenn sie nur wollen, jederzeit bezeugen –, dass ich damals der strengsten Richtung unserer Religion angehörte, derjenigen der Pharisäer, und ihren Regeln entsprechend gelebt habe. 6 Wenn ich nun heute vor Gericht stehe, dann nur, weil ich der festen Überzeugung bin, dass Gott die Zusage erfüllen wird, die er unseren Vorfahren gegeben hat. 7 Unser ganzes zwölfstämmiges Volk dient Gott unablässig bei Tag und bei Nacht in der Hoffnung, die Erfüllung dieser Zusage zu erleben. Und jetzt, Majestät, werde ich wegen dieser Hoffnung angeklagt, und das ausgerechnet von Juden! 8 Warum fällt es euch Juden so schwer zu glauben, dass Gott Tote auferweckt? 9 Zunächst allerdings war auch ich der Meinung, ich müsste den Glauben an diesen Jesus von Nazaret mit allen Mitteln bekämpfen. 10 Das habe ich dann auch getan: Ausgestattet mit den nötigen Vollmachten vonseiten der führenden Priester, brachte ich in Jerusalem zahlreiche Christen ins Gefängnis, und wenn sie zum Tod verurteilt wurden, stimmte ich ihrer Hinrichtung zu. 11 In sämtlichen Synagogen der Stadt habe ich viele Male versucht, die Christen durch Strafmaßnahmen dazu zu zwingen, Jesus zu verfluchen. Ich war so wild entschlossen, diese Bewegung auszurotten, dass ich ihre Anhänger sogar bis in die Städte außerhalb von Judäa verfolgte.« 12 »In dieser Absicht reiste ich dann auch nach Damaskus; ich hatte die Zustimmung der führenden Priester eingeholt und war mit entsprechenden Vollmachten ausgestattet. 13 Unterwegs, Majestät, – es war gegen Mittag – sah ich plötzlich vom Himmel her ein Licht aufleuchten, ein Licht, das heller war als die Sonne und das mich und meine Begleiter von allen Seiten umgab. 14 Wir alle stürzten zu Boden, und ich hörte eine Stimme auf hebräisch zu mir sagen: ›Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Du schlägst vergeblich gegen den Stock des Treibers aus!‹ – 15 ›Herr‹, sagte ich, ›wer bist du?‹ Der Herr antwortete: ›Ich bin der, den du verfolgst; ich bin Jesus. 16 Doch jetzt steh auf! Denn ich bin dir erschienen, um dich zu meinem Diener und Zeugen zu machen. Bezeuge den Menschen, dass du mich heute gesehen hast, und bezeuge es ihnen, wenn ich dir wieder erscheine. 17 Ich sende dich sowohl zum jüdischen Volk als auch zu den Nichtjuden, und vor allen ihren Angriffen werde ich dich schützen. 18 Öffne ihnen die Augen, damit sie umkehren und sich von der Finsternis zum Licht wenden und von der Macht des Satans zu Gott. Dann werden ihnen ihre Sünden vergeben, und sie werden zusammen mit allen anderen, die durch den Glauben an mich zu Gottes heiligem Volk gehören, ein ewiges Erbe erhalten.‹« 19 »Angesichts dieser Erscheinung vom Himmel, König Agrippa, gab es für mich nur eins: Ich gehorchte dem, was mir gesagt worden war, 20 und verkündete die Botschaft von Jesus zunächst in Damaskus und Jerusalem, dann in ganz Judäa und schließlich unter den nichtjüdischen Völkern. Überall forderte ich die Menschen auf, ihre verkehrten Wege zu verlassen, zu Gott umzukehren und ein Leben zu führen, das dieser Umkehr angemessen ist.« 21 »Das alles führte schließlich dazu, dass die Juden über mich herfielen, als ich in Jerusalem im Tempel war, und mich umzubringen versuchten. 22 Doch Gott kam mir zu Hilfe, und deshalb stehe ich bis zum heutigen Tag als sein Zeuge vor den Menschen, den einfachen ebenso wie den hoch gestellten. Was ich bezeuge, ist nichts anderes als das, was die Propheten angekündigt haben und wovon bereits Mose gesprochen hat: 23 dass nämlich der Messias leiden und sterben müsse und dass er als Erster von den Toten auferstehen werde, um dann allen Völkern das Licht des Evangeliums zu bringen, sowohl dem jüdischen Volk als auch den anderen Völkern.« |
Zitat, S. 1343 (übersetzt von Martin Hahn)
John C. Maxwell, The Maxwell Leadership Bible – (Third Edition, 2018)
© Maxwell Motivation, Inc.
ISBN: 9780785218548
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